O ja, Lieblingssprüche habe ich!
Erst kürzlich schenkte mir eine liebe Kollegin diese wunderschöne Tafel:
Dumme rennen, Kluge warten,
Weise gehen in den Garten.
Dieser Spruch zählt nun auch zu meinen Lieblingssprüchen.
Eins ist gewiss: Ich gehe liebend gern in den Garten, wann immer es mir möglich ist, allerdings ohne den Anspruch darauf zu erheben, damit Weisheit in mich aufzusaugen wie die Bienen den süßen Nektar.
Der Garten ist mein Gesundheitsbrunnen: Meine Muskeln und Gelenke werden beansprucht, meine Ausdauer ist gefragt, meine Gedanken werden ruhiger, der Hexenkessel im Kopf brodelt manchmal anfangs noch, dann aber immer weniger…Ich möchte sogar sagen, irgendwann ziehen die Gedanken vorbei und es bleibt, was mich ausmacht. Ich spüre dies mit meiner Haut, meinen Gesichtsmuskeln, mein „Innengesicht“ glättet sich und eine runde Zufriedenheit steigt in mir auf.
Ich bin bestimmt noch nicht weise (ob ich es jemals werde?), doch die Tatsache, dass mir der Garten so gut tut, schenkt mir die Einsicht, dass es weise ist, wenn ich in den Garten gehe!
Diese schöne Tafel schenkt mir jedoch noch mehr!
Der Vogel mit Krone weckt sofort die Assoziation mit einem anderen Spruch in mir, den ich sehr liebe und der immer ermutigend auf mich wirkt:
Hinfallen
aufstehen
Krone richten
weitergehen
Ich kenne keinen Text in dieser Kürze, der mir ein solches Maß an Würde verleiht!
Ich bin Frau, Königin, Ich.
Und alles, was meine „Haut“ zerkratzt, rinnt in diesem wunderbaren Augenblick dieses Gedankens ab und kann mir nicht schaden.
Zugleich bin ich beim Anblick dieser Tafel aus Stein an das nötige Maß an Geduld erinnert.
Alles wird.
Und es wird mit und ohne mich.
Manchmal unsichtbar langsam wie die Veränderung der Steine.
Die Vögel verschwenden darauf mit Sicherheit keinen Gedanken, sie sind.
Meinem ganzen Zutun, egal in welchem Bereich, messe ich oft viel zu viel Gewicht bei.
Was zählt?
Was bleibt?
Irgendwann fiel es mir mit einem Spruch wie Schuppen von den Augen:
Ich schöpfe Wasser. Ich trage Holz. Wie wunderbar!
Die Vögel!
Sie sind vielleicht sogar die wahren Regenten des Gartens. So viele sind es, die hier in unserem Naturgarten „zuhause“ sind, vielleicht weil sie den ganzen Winter über von Paul verwöhnt werden, vielleicht aber einfach nur so.
Sie erfreuen mich mit ihrem Gesang,
– manchmal habe ich das Gefühl in einer
Freiluftvoliere des Himmels zu sein,
so vielstimmig klingt es in meinem Paradies!