Schon seit einigen Jahren halte ich eine alljährliche Rückschau.
Was bleibt, wenn ich mich hinsetze und den Lauf des letzten Jahres überdenke?
Die vielen kleinen Dinge des Alltags treten in den Hintergrund, die großen Ereignisse, die vielleicht prägend bis ins Heute und in die Zukunft sind, stehen im Vordergrund. Die großen Freuden, die tiefen Einschnitte und manche Perlen, die mir unverhofft vor die Füße gekullert sind…
Der rote Faden wird sichtbar, wenn diese Chroniken, die Jahr für Jahr verfasst werden, aufgefädelt vor mir liegen.
Mein roter Faden.
Aber auch die Versäumnisse, die immer wiederkehrenden Wünsche und Hoffnungen, die mich vielleicht genauso ausmachen, obwohl ich sie nicht oder nicht in dem gewünschten Ausmaß gelebt habe.
Was tiefer wird, kommt zutage und was in den Hintergrund tritt, wird ebenfalls ersichtlich. Manche Wertigkeit verschiebt sich, und ich bin selbst erstaunt, was in einem Jahr alles platz hat. Die Fülle des Lebens!
Ein anderes Bild klingt an: in der Blüte des Lebens…
Wann ist das? Ich denke eigentlich nie daran, dass diese Metapher auch für mich gelten könnte, so, als käme diese Zeit erst. Nur in meiner Sehnsucht nach innerer Ruhe, nach Seelenzeit und einer Art Treue mir selbst gegenüber empfinde ich, dies bin ich mir schuldig, mehr noch, das steht mir sogar zu.
So reihe ich wieder eine Chronik ein und verbinde sie mit Wünschen, die mir einen Weg ausleuchten sollen durch dieses begonnene Jahr, damit der rote Faden in die Breite geht, und noch mehr an Wirklichkeit in Form von Lebensfreude, Lebenslust und gelebter Zeit gewinnt.